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Quelle: Erstellt mit dem Impressum-Generator der Kanzlei Siebert
Wenn man in die Runde fragt, was man mit dem Begriff Pfadfinder verbindet,
haben die meisten ein ähnliches Bild im Kopf. Es ist dieses typische amerikanische Bild,
wie es oft in Filmen vorkommt: Jugendliche in einheitlicher Kleidung, mit Halstuch, die
Marshmallows überm Feuer grillen und im Winter von Tür zu Tür gehen und Kekse verkaufen.
Viele haben sicher auch noch den Spruch Jeden Tag eine gute Tat im Kopf. Das ist im
Grunde nicht verkehrt (außer den Keksen, das überlassen wir komplett den
amerikanischen Girl Scouts!). Aber das ist nur ein Teil dessen, was wir als Pfadfinder machen.
In diesem Bereich wollen wir euch einen tieferen Einblick in die weltweite Pfadfinderbewegung
geben, und euch auch ein paar Besonderheiten der Pfadfinderei in Deutschland sowie unseres Verbandes,
der DPSG, näherbringen.
Die 1908 gegründete Pfadfinderbewegung geht auf Lord Robert Smith Baden-Powell zurück. Seine Grundsätze sind: Der Fokus auf die Kinder und der Wert eines jeden Einzelnen, Ausprobieren und selbstständiges Handeln sowie natürlich: Jeden Tag eine gute Tat. Bereits 1905 kamen in London über 15.000 Pfadfinder zusammen. Aufgrund des Erfolges des „Scouting for Boys“ übernahm später seine Frau Olive Baden-Powell die Leitung der Girlscouts. Die Unterscheidung der Weltverbände für Jungen WOSM und Mädchen WAGGGS beruht darauf.
Kurze Zeit später verbreitete sich die Pfadfinderbewegung in der ganzen Welt. 1909 wurde der Name Pfadfinder eingeführt, nachdem Dr. Alexander Lion die Schriften des Gründervaters gelesen hatte. Aufgrund von deutschem Militarismus und den daraus folgenden Jugendverbänden konnten sich die pfadfinderischen Ideale nicht durchsetzen. Erst 1928 entstanden in Städten wie München, Berlin, Frankfurt a.M. und Speier erste katholische Pfadfindergruppen.
Schließlich wurde am 7. Oktober 1929 die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Altenberg gegründet. Im Zuge der Gleichschaltung 1933 wurden Pfadfinderbewegungen aufgelöst und die DPSG 1938 sogar verboten. Trotz allem lebte sie im Untergrund weiter und kam ab 1945 wieder zum Vorschein. Bereits zwei Jahre später zählte die DPSG 10.000 Mitglieder in 282 Stämmen und wurde 1950 als Teil des 1949 gegründeten Ring deutscher Pfadfinder (RdP) in den Weltverband aufgenommen.
„Verlasst die Welt ein bisschen besser als ihr sie vorgefunden habt.“ [das Vermächtnis aus dem Abschiedsbrief von Baden-Powell]
Das Versprechen ist ein zentraler Bestandteil der Pfadfinderbewegung und wird zu jedem Stufenaufstieg in eine höhere Altersstufe abgelegt. Beim Versprechen erklärt sich der Pfadfinder mit den Werten der Pfadfinderbewegung verbunden. Zum anderen reflektiert man seine derzeitige Situation, setzt sich persönliche Ziele und verspricht sein Bestes zu tun, diese zu erreichen. Dabei stehen besonders die drei Aspekte der Pfadfinderbewegung im Vordergrund: Die Verantwortung gegenüber sich selbst, die Verantwortung gegenüber Anderen und die Verantwortung gegenüber Gott.
Der Gründer der Pfadfinder, Sir Rober Baden-Powell, hielt 1908 das Versprechen in seinem Buch
Scouting for Boys fest. Damals lautete der Versprechenstext noch:
„Bei meiner Ehre verspreche ich, dass ...
Ich meine Pflicht gegenüber Gott und der Königin tun werde
Ich mein Bestes tun werde, anderen zu helfen, was immer es mich kosten mag
Ich das Pfadfindergesetz kenne und befolgen werde.“
Heute gibt es in der DPSG offiziell keinen einheitlichen Versprechenstext mehr. Stattdessen sollen die
Versprechenden den Versprechenstext nach ihren individuellen Überzeugungen gestalten (z.B.
Gewissen statt Gott). Als Grundgerüst dient in unserem Stamm der folgende Text, der sich an dem
Versprechenstext der DPSG von 1930 orientiert:
„Ich verspreche bei meiner Ehre, dass ich mein Bestes tun werde, meine Pflicht gegenüber
Gott und meinem Land zu erfüllen, jederzeit und allen Menschen zu helfen und das
Pfadfindergesetz zu befolgen.“
Nach dieser Anfangsformel folgt der indiviuelle Teil des Versprechens.
Abgelegt wird das Versprechen dann bei einer Versprechensfeier, bei der, soweit möglich, der ganze Stamm zusammen kommt. Los geht es mit einem Schweigemarsch zum Versprechensort. Dieser ist ein besonders schöner Ort in der Umgebung, der durch Fackeln und Kerzen feierlich beleuchtet wird. Das Versprechen wird bei den Stammesvorständen oder den Gruppenleitern abgelegt und die Versprechenden bekommen ihr Halstuch verliehen.
Nach dem Versprechen geht es dann zurück an den Lagerplatz, wo wir noch bei Tschai (unserem traditionellen Pfadfindergetränk) zusammensitzen und gemeinsam feiern.
Die Pfadfinderkluft ist eines der bekannten Erkennungsmerkmale, welches zunächst nichts mit den Pfadfindern zu tun hat. Die Kluft besteht aus einem Hemd mit Aufnähern und einem Halstuch, die in den verschiedenen Pfadfinderverbänden unterschiedlich gestaltet sind. Optional gehören manchmal auch noch Hose, Gürtel und Hut dazu.
Der Gründer der Pfadfinder, Sir Robert Baden-Powell, führte die Kluft ursprünglich ein, um die Klassenunterschiede bei den Pfadfindern aufzuheben. Diese sollte zum einen für alle erschwinglich sein und zum anderen aus einem Material bestehen, dass allen Witterungen trotzt. Inzwischen ist die Kluft mehr zu einem Erkenungszeichen geworden, das die Zusammengehörigkeit der Pfadfinder ausdrückt.
Oft wird von Außenstehenden die Kluft fälschlicherweise als Uniform gesehen. So wirklich glücklich sind wir damit nicht. Die Kluft ist für viele Pfadfinder viel mehr als nur eine einheitliche Kleidung: im Laufe der Zeit sammeln sich immer mehr Aufnäher auf der Kluft, die man bei den unterschiedlichen Aktionen bekommen hat, und die Kluft wird immer mehr zu einem Kleidungsstück, dass die eigenen Erfahrungen und Interessen wiederspiegelt.
Die DPSG Kluft besteht aus einem beigen lang- oder kurzarm Hemd aus robustem Baumwollstoff. In der Kluftordnung wird die Anordnung wie auf dem folgenden Bild vorgeschlagen (Aufnäher anklicken für weitere Infos):
"Andere Abzeichen gehören laut Kluftordnung nicht auf das Pfadfinderinnen- und Pfadfinder-Hemd."[1]
Wie man das Halstuch zusammenknotet ist jedem selbst überlassen: Lederknoten, Metallhalstuchring, einfach ein Stück Schnur oder der gute, altbewährte Hausfrauenknoten...
Als Pfadfinderin, als Pfadfinder...
...begegne ich allen Menschen mit Respekt und habe alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen als Geschwister.
...gehe ich zuversichtlich und mit wachen Augen durch die Welt.
...bin ich höflich und helfe da, wo es notwendig ist.
...mache ich nichts halb und gebe auch in Schwierigkeiten nicht auf.
...entwickle ich eine eigene Meinung und stehe für diese ein.
...sage ich, was ich denke, und tue, was ich sage.
...lebe ich einfach und umweltbewusst.
...stehe ich zu meiner Herkunft und zu meinem Glauben.
World Organisation of the Scout Movement (WOSM) ist einer der beiden internationalen Dachverbände der Pfadfinder.
Ursprünglich gab es eine Beschränkung auf männliche Mitglieder, heutzutage werden beide Geschlechter vertreten. Darüber hinaus führt WOSM alle vier Jahre das Jamboree aus.
World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS) ist ein internationaler Dachverband für alle Pfadfinderinnen.
Weibliche Pfadfinder werden also sowohl von WOSM als auch von WAGGGS vertreten.
Die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (RDP und RdP) vertreten gemeinsam die Interessen ihrer Mitgliedsverbände DPSG, PSG, VCP und BdP.
Der RdP ist der Zusammenschluss aller Mitglieder der DPSG und aller männlichen Mitglieder des VCP und BdP.
Die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (RDP und RdP) vertreten gemeinsam die Interessen ihrer Mitgliedsverbände DPSG, PSG, VCP und BdP.
Der RDP ist der Zusammenschluss aller Mitglieder der PSG und aller weiblicher Mitglieder des VCP und BdP.
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist ein Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Mehr über ihre Entstehung erfahrt ihr unter Geschichte der Pfadfinder. Die DPSG ist hierachisch von oben nach unten in vier Ebenen untergliedert: Bundes-, Diözesan-, Bezirks- und Stammesebene.
Der Bundesverband ist der überregionale Zusammenschluss der Diözesanverbände und damit aller 95.000 Mitglieder der DPSG. Der Bundesverband hat die Hoheit über die Ausbildung der GruppenleiterInnen und vertritt die Interessen der DPSG gegenüber der Kirche (z.B. Deutsche Bischofskonferenz) und der Politik (z.B. Bundesministerien). Darüber hinaus gestaltet der Bundesverband, in Absprache mit den Diözesen, die pädagogischen Rahmen der Pfadfinderarbeit übernimmt organisatorische Aufgaben.
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) ist der größte interkonfessionelle Verband der Pfadfinder in Deutschland.
Der Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) ist ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.
Die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) ist ein Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Diözesanebene: Die Diözese ist der regionale Zusammenschluss innerhalb eines Bistums. Sie kümmert sich vor allem um die Ausbildung der GruppenleiterInnen und vertritt die DPSG gegenüber dem Bistum und der regionalen Politik. Insgesamt gibt es 25 Diözesen in Deutschland.
Unser Stamm befindet sich in der Diözese München-Freising (13)
Bezirksebene: Jede Diözese ist weiter aufgeteilt in mehrere Bezirke, welche wiederum aus mehreren Stämmen bestehen. Der Bezirk bietet den Kindern und Jugendlichen
die Möglichkeit mit Pfadfindern außerhalb ihres Stammes gemeinsame Aktivitäten durchzuführen. Daneben vertritt der Bezirk die Interessen der PfadfinderInnen gegenüber der Kommune bzw. des Kreises und übernimmt Aufgaben in der Ausbildung.
Unser Stamm befindet sich im Bezirk München-Isar (12)
Unser Bezirk München-Isar besteht aus den folgenden Stämmen:
"Der DPSG-Aufnäher ist an der linken Schulter zu finden."[1]
"Gruppenabzeichen (Sippe, Trupp, Stamm, Bezirk, Diözese oder Bund) kommen auf den linken Oberarm."[1] Hier dargestellt ist der Bezirksaufnäher
"Gruppenabzeichen (Sippe, Trupp, Stamm, Bezirk, Diözese oder Bund) kommen auf den linken Oberarm."[1] Hier dargestellt ist unser Stammesaufnäher
"Über der rechten Brusttasche wird das Abzeichen der Internationalen Konferenz des katholischen Pfadfindertums (ICCS) angebracht."[1]
"Das Weltbund-Abzeichen wird auf der Klappe der rechten Brusttasche angebracht."[1]
"Über der linken Brusttasche wird das Nationalitäten-Abzeichen angebracht."[1]
"Auf der Klappe der linken Brusttasche wird das Stufen-Abzeichen getragen.
Für die Wölflinge ist das der Wolfskopf, für Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder, Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Roverinnen und Rover und Leiterinnen und Leiter die Tuchlilie in der entsprechenden Farbe (blau, grün, rot oder gelb)."[1]
Nach der DPSG Kluftordung ist der aktuelle Jahresaktionsaufnäher seitlich auf dem rechten Oberarm zu platzieren und lediglich ein Aktionsaufnäher (z.B. unser toller Georgslaufaufnäher) auf der rechten Brusttasche.
Allerdings halten wir uns daran eher selten und bringen meist alle erhaltenen Aufnäher an.
"Zur Kluft gehört das entsprechende Halstuch mit einem Knoten: orange für die Wölflinge, blau für die Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder, grün für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, rot für die Roverinnen und Rover. Das Halstuch der ausgebildeten Leiterinnen und Leiter ist das Woodbadge-Halstuch mit dem Woodbadge-Knoten; andere Leiterinnen und Leiter und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen ein graues Halstuch. Zu nationalen und internationalen Aktionen, die in einem gemeinsamen Rahmen des Ringes deutscher Pfadfinderverbände (RdP) stattfinden, sollte das bordeauxfarbenen Ringehalstuch getragen werden. Zur Kluft kann auch der Gürtel aus schwarzem Leder mit dem Gürtelschloss in Form der Kreuzlilie getragen werden."[1]